Buntstift-Tutorial - Material (Stand 2006) |
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Schraffieren |
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Ich habe mich als ich anfing mit Zeichnen nicht an Buntstifte heran getraut, weil sie recht blass wirkten. Wie man halt als Kind rangeht: Eine Fläche = eine Farbe. Etwa mit 14 Jahren kam ich zum ersten Mal auf die Idee, mehrere Farben übereinander zu decken. So war es mir endlich möglich Farbverläufe zu erzeugen, ohne dabei in der Intensität der Farben einzubüßen. In meinen Anfangsjahren legte ich die Buntstifte immer schräg auf dem Blatt auf - so hatten wir es in der Grundschule gelernt), allerdings hat dies den Nachteil, dass kleine Flächen recht schwer exaktauszumalen sind. Auch ist dies ein wahrer Magnet für abgebrochene Spitzen - ich glaube, dass uns die Lehrer dies damals so gezeigt haben, damit die kleinen Kinder nicht so ewig beim Ausmalen mähren ^.^" 2004 legte ich dann erst mal die Buntstifte zur Seite - als ich Herbst 2004 wieder mit Buntstiften anfing, habe ich ausprobiert auf der Spitze des Stiftes zu zeichnen. Das Ergebnis änderte sich sofort deutlich - Dies war für mich schon ein Game-Changer.
Ich habe Euch im Folgenden zwei meiner Bilder nebeneinander gepackt:
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Zwischen beiden Bildern liegt nicht mal ein Jahr, man sieht aber gerade in den großen Flächen schon deutlich glattere Ergebnisse. Mit etwas mehr Übung über die Jahre konnte ich dies auch noch verbessern. Wenn Ihr auf der Spitze zeichnet, könnt Ihr den Druck viel gleichmäßiger halten. Es dauert deutlich länger, eine große Fläche auf diese Weise zu colorieren, aber ein gleichmäßig gehaltener Druck ist die Schlüsselfähigkeit für eine Coloration mit Buntstiften.
Wichtig ist: Drückt nicht zu doll auf. Umso leichter Ihr auf drückt, umso öfter könnt Ihr mit unterschiedlichen Farben über eine Fläche drüber gehen. Das mehrmalige darüber Zeichnen ist sogar gleichzeitig die Möglichkeit, die Struktur in der Colo recht eben und gatt zu bekommen.
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Beim ersten Bild bin ich einmal kurz in eine Richtung darüber gegangen. Die Struktur kommt noch sehr stark durch. Beim zweiten Bild bin ich mehrmals in die selbe Richtung drüber gegangen, die Struktur wirkt im Vergleich zum ersten Bild wesentlich glatte. Durch das leichte Aufdrücken könnt Ihr noch oft genug drüber gehen, das Papier ist noch recht rau. Beim Dritten Bild habe ich die Richtung, in welche ich schraffiert habe, noch weiter variiert. Die parallel verlaufende Struktur verschwimmt und vor allem kommen die Farben so schon stärker raus. Beim letzten Bild sind insgesamt drei Richtungen zusammengekommen. Die Struktur wirkt schön glatt, gerade im Vergleich mit dem ersten Bild. Auch die Farben sind intensiver geworden.
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Bestimmt wirken diese vielen Richtungen recht verwirrend, im Bild lässt sich es aber einfach umsetzten. Wichtig ist: Arbeitet nicht im zu Steilen Winkel zu den Outlines, das lädt zum über den Rand zeichnen ein. Arbeitet zweimal in aiagonaler Richtung zu den Outlines und einmal längst der Outlines. Setzt bei den diagonalen Strichen immer bei den Outlines an und zieht den Stift schnell zur Mitte hin, so bekommt Ihr gleichzeitig noch schön weich auslaufende Schatten zu Stande ^.°
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| Schattensetzung | |
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Bevor Ihr eine Fläche coloriert, solltet Ihr Euch darüber klar werden, welche Farbe dominieren soll. Ihr könnt nicht mit unendlich vielen Farben übereinander decken, da das Papier irgendwann keine Farben mehr annimmt. Wenn Ihr dabei mit der Grundfarbe zu oft drüber geht, sieht man die eigentliche Farbe am Ende nicht mehr so stark ^.° Ich möchte im Beispiel ein dunkles Blau entstehen lassen, bei dem ich ein Hellblau als Grundfarbe nehme. Ich gehe dazu nur zwei- bis dreimal über die Fläche. Die Farbe kann dabei noch recht uneben aussehen, da es die Grundfarbe ist, sieht man das am Ende sowieso nicht mehr so stark ^.°
Grundiert die Fläche und geht anschließend mit der dunkleren Farbe drüber. An Stellen für Highlights einfach die Grundfarbe durchscheinen lassen. |
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Je nachdem, wie dunkel es werden soll, immer mehr Lagen übereinder decken, bis Euch die Intensität der Farbe gefällt. Da die Mütze besonders dunkel werden soll, bin ich nach der Grundierung nochmals mit Schwarz darüber gegangen.
Helle Farben haben es an sich recht grell nach dem Scannen zu wirken. Besonders Gelb und Rot neigen erfahrungsgemäß sehr stark dazu. Das kann nach dem Scannen die Farbverläufe zerstören. Es hilft in diesen Fällen nochmals ganz leicht mit einem Schwarzstift darüber zu decken. Wenn Eure obere Farbe recht streifig geworden ist: Geht noch mal mit der Grundierung darüber - die helleren Farben decken auf den dunklen Farben nicht sonderlich. Man kann allerdings damit die Farbe noch leicht verwischen. Wenn Ihr schräg zu den Streifen in der Deckfarbe schraffiert, könnt Ihr diesen Effekt besonders gut erzielen. Wichtig dabei: Drückt nicht gleich doll auf, dass Ihr euch nicht die Farbe vom Bild kratzt. Erst leicht aufdrücken, dann kräftiger Werden. Dieser Effekt lässt sich nicht nur mit Einsatz der Grundierung erzielen. Soll Eure Farbe sehr hell und zart sein, könnt Ihr z.B. auch einen weißen Buntstift dazu einsetzen.
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| Haarstruktur | |
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Buntstifte sind beim Colorieren von Haaren ein sehr dankbares Medium. Die Spitzen der Stifte sind schön schmal, so kann man sehr einfach eine detaillierte Haarstruktur erzeugen.
Bei den Haaren hat man einerseits die Möglichkeit, jede Strähne einzeln zu erzeugen - dies ist aber recht umständlich. Wenn Ihr mit den Stiften fest aufdrückt, decken alle Farben die darüber gedeckt werden nicht mehr vollständig - auch die helleren Farben der Grundierung leuchten noch durch die dunklen Farben durch. Damit erzeugt Ihr automatisch die Struktur von einzelnen Strähnen. Auch wenn "leicht Aufdrücken" ein guter Tipp bei Buntstiften ist, um ebene/glatte Verläufe zu erzielen: Bei Haaren wollen wir die einzelnen Striche noch sehen. Dabei könnt Ihr ruhig richtig doll aufdrücken.
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Zeichnet die Haare in schönen langen Strichen, drückt dabei richtig doll auf. Lasst aber Abstände zwischen diesen doll aufgedrückten Strichen. Ich könnt die Stellen dazwischen auch mit der Grundierung einfärben. Drückt dort jedoch leicht auf. Nehmt dann die dunklere Farbe und zeichnet mit leichtem Aufdrücken über die Strähne drüber - die hellere Farbe leuchtet an den Stellen durch, wo Ihr in der Grundierung doll aufgrdrückt habt. An den Stellen, wo Ihr nur leichten Druck ausgeübt habt, könnte die dunklere Farbe noch vom Papier aufgenommen werden. Lasst aber auch ein paar der helleren Stellen durchleuchten. Gerade in der Mitte einer Strähne nicht so oft mit der dunklen Farbe darüber decken, so bekommt Ihr Highlights in die Haare.
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Um Schatten in die Haare zu bekommen noch einmal leicht mit Schwarz darüber schraffieren - gerade an den Stellen wo sich Strähnen überlagern oder beim Scheitel der Haare fällt Schatten: Dort könnt Ihr Euch von der Richtung der Haarstruktur lösen und leicht schräg zu den Haaren arbeiten. Durch das kräftige Aufdrücken ist die Haarstruktur dadurch nicht gefährdet, solange Ihr gefühlvoll und leicht aufdrückend mit dem Stift arbeitet: Hier gilt wieder die Regel wie beim normalen Schraffieren - Leicht aufdrücken ^.° Dies ist auch schon das ganze Geheimnis - Versucht Euch doch mal an dieser Technik. In dem Colorationsbeispiel seht Ihr beim Vorgehen beim Colorieren auch nochmal im Einsatz. In dem Tutorial habt Ihr übrigens auch ein paar Gratis-Outlines, an denen Ihr Euch gerne versuchen könnt. Zeigt auch gerne die Ergebnisse! Über soetwas freue ich mich immer ^.^ Viel Spaß beim Ausprobieren! |
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