Körper-Tutorial (Stand 2006 - Überarbeitung in Planung)

Proportionen

Arme/ Hände

Beine/ Füße


Dieses Tutorial gibt Euch einen kleinen Einblick, wie der menschl. Körper aufgebaut ist.
Ich gehe dabei vor allem auf die Proportionen der einzelnen Körperteile ein, und versuche Euch nahe zu bringen, wie der Körper in Bewegung aussieht.

Es ist jedoch fast unmöglich, auf jeden kleinen Muskel einzugehen, bzw. die vielen möglichen Haltungen wiederzugeben, in soweit handelt es sich nur um Grundlagen: Die Feinheiten lernt man nur im Selbststudium ^.°

Proportionen

Den gesamten Körper kann man an sich in 7 gleichgroße Teile zerlegen. Jedes dieser Teile entspricht einmal der Kopflänge.

Der Kopf nimmt demzufolge ein ganzes Kästchen ein.

Um eine Haltung erst einmal grob zu erfassen, kann man sich mittels Hilfslinien grob die Position des Körpers angeben.
Den Kopf erst mal grob als Kugel darstellen (Grundform des Kopfes - Siehe Kopf-Tut), die Wirbelsäule um die Haltung des Oberkörpers erst mal grob als Linie festzuhalten. Senkrecht dazu die Linie für die Schulter angeben. Dieser würde etwa auf halber Höhe des zweiten Kästchens liegen.
Von der Breite her entspricht die Schulter in etwa 2 Köpfen. Dies ist jedoch von Stil zu Stil sehr variabel, also nicht zu eng sehen, ganz nach Geschmack.

Tipp: schmale Schultern haben etwas sehr kindliches/ Süßes an sich, während breite Schultern eher für Stärke stehen und recht maskulin wirken. Von Charakter zu Charakter können also auch die Schultern stark variieren.
Die Hüfte endet etwa auf halber Höhe des vierten Kästchens. Die Hüfte am Besten als Kugel darstellen. Bei einer Frau ist diese größer als beim Mann. Die Größe kann auch innerhalb eines Geschlechtes variieren, dies ist also auch wieder von dem Geschmack des jeweiligen Zeichners abhängig.

Die Füße würden etwa die Hälfte des siebten Kästchens einnehmen.
Dies entspricht der Länge des Fersenbereiches, also immer die Länge vom Fußgelenk bis zur Sohle so lang machen. Guckt man mehr von Oben wirken die Länger, die Länge der Fußsohle kommt dabei noch hinzu.

Die Arme würden etwa bis zum Ende des 4. Kästchens reichen. Die Hände haben dabei eine Länge von einem halben Kästchen.

Beine und Arme haben auf diese Weise ein Verhältnis von etwa 3:2

Wenn man sich grob die Pose des Körpers vorgegeben hat, so kann man den Körper weiter verfeinern.

Den Kopf zu einem Oval vervollständigen. In dieser Form sollte er das gesamte Kästchen einnehmen.

Den Bereich der Rippen (also den Brustkorb) durch einen leicht ovalen Kreis darstellen. Etwas weniger als Halslänge bis zum Kopf hin platz lassen. Nach unten sollte der Brustkorb etwa bis zur Hälfte des dritten Kästchens reichen.
Wichtig ist, dass sich die Gelenke der Schultern deutlich mit dem Brustkorb überschneiden.

Die Taille könnt Ihr ebenfalls durch einen kleinen Kreis als Verbindung zwischen Hüfte und Brustkorb einfügen. Letztendlich ist dieser aber mehr eine Hilfe, um die Breite der Taille einheitlich einzuhalten. Also nicht unbedingt notwendig, nur eine Hilfestellung.

Auf der selben Höhe wie der Taille die Arme nochmals durch die Ellenbogengelenke teilen. Stellt diese am Besten ebenfalls durch Kreise dar.

Die Beine ebenfalls noch einmal durch Gelenke Teilen. Diese befinden sich etwa zwischen dem fünftem und sechstem Kästchen.

Anschließend die einzelnen Hilfslinien mit einander verbinden, sodass die Körperformen betont sind.

Knapp unterhalb der Knicke der Kiefer den Hals ansetzen. Auch die breite des Halses variiert sehr stark von Stil zu stil. Auch hier gilt wieder: je schmaler um so zierlicher wirkt der gesamte Körper, je breiter, um so maskuliner und muskulöser wirkt der Charakter, den ihr designt.
Wichtig ist jedoch: Der Hals sollte wirklich minimal so schmal sein, wie die Arme ... wenn's geht, jedoch breiter als diese. Auch wenn Ihr sehr verhungerte Figuren zeichnet, sollte der Hals breiter sein als der Arm, sonst wirkt die Figur etwas unförmig.
Bei der Breite der Schultern ist zu beachten: Wenn Ihr schmale Schultern zeichnet, dann sollte auch euer Hals schmaler sein. Eine Seite der Schulter sollte jeweils mindestens einmal der Dicke des Halses entsprechen. Der Hals muss in der Dicke auch der Schulterbreite angeglichen werden.

Die Brust nicht vollkommen rund darstellen. Die Sehne, welche die Brust hält, reicht leicht in den Arm hinein (Wenn Ihr euch vor den Spiegel stellt und den Arm anhebt sieht man diesen Fakt besonders gut).
Die Brust bildet mit dieser Sehne also eine leichte S-Kurve, die in den Oberarm hinein reicht. Der Oberarm wird also nach oben hin leicht schräg abgeschnitten. Oft habe ich schon gesehen, dass der Oberarm nach oben hin gerade ausläuft, so wirkt es aber, als setzten die Arme mehr außerhalb des Körpers an ^.° ... leicht die Achseln hinein ziehen, so kommt die Verbindung zwischen Arm und Körper richtig heraus, und Euere Schultern sind nicht viel schmaler als der Brustkorb.

Den Bereich der Rippen (also den Brustkorb) durch einen leicht ovalen Kreis darstellen. Etwas weniger als Halslänge bis zum Kopf hin platz lassen. Nach unten sollte der Brustkorb etwa bis zur Hälfte des dritten Kästchens reichen.
Wichtig ist, dass sich die Gelenke der Schultern deutlich mit dem Brustkorb überschneiden.

Die Taille könnt Ihr ebenfalls durch einen kleinen Kreis als Verbindung zwischen Hüfte und Brustkorb einfügen. Letztendlich ist dieser aber mehr eine Hilfe, um die Breite der Taille einheitlich einzuhalten. Also nicht unbedingt notwendig, nur eine Hilfestellung.

Auf der selben Höhe wie der Taille die Arme nochmals durch die Ellenbogengelenke teilen. Stellt diese am Besten ebenfalls durch Kreise dar.

Die Beine ebenfalls noch einmal durch Gelenke Teilen. Diese befinden sich etwa zwischen dem fünftem und sechstem Kästchen.

Den Oberarm nur sehr langsam zusammenlaufen lassen, es würde sich auch noch anbieten, ihn vorerst völlig gerade verlaufen zu lassen. Wichtig ist, dass die Oberarme nicht zu schnell zusammenlaufen, sie dürfen nicht spitz wirken ^.°
Unterhalb des Ellenbogens könnte ihr noch einmal leicht breiter werden, erst dann schmal zusammen laufen. So kommt ihr auch automatisch breit genug bei dem Handgelenk heraus. Die Hand wird dann wieder deutlich breiter. Euer Handgelenk knapp oberhalb der Hand ist also die schmalste Stelle am gesamten Arm.

Bei den Oberschenkeln ist es das Selbe.
Der Hüften-Kreis begrenzt die Unterkante des Unterleibes. stellt diesen dar durch eine kleine Waagerechte Linie, die an den Seiten stark hochgezogen wird.
die Oberschenkel laufen also nach oben hin ebenfalls schmal zusammen, wobei sie jedoch den Hüft-Kreis deutlich überschneiden.

Zum Knie hin leicht zusammenlaufen allerdings in einem sehr flachem Winkel. Die Außenseite kann dabei schneller schmaler werden, an den Innenschenkeln ruhig etwas gerader nach unten gehen.
Unterhalb des Knies auch noch einmal breiter werden, dort setzen ja die Waden an. Erst unterhalb der Waden schmal zusammenlaufen.

Das ist an sich schon alles Wissenswerte, um einen Körper in seiner Grundhaltung darzustellen.


Fortsetzung folgt

Arme/ Hände

Hände sind und bleiben das Mysterium schlecht hin.
Dieses Tutorial bietet ein paar Anreize, Hände leichter zeichnen zu können, allerdings ist es fast unmöglich, jede Haltung einer Hand im Detail zu erfassen, dazu sind die Hände viel zu komplex aufgebaut.

Die beste Möglichkeit, die Pose einer Hand zu erfassen, ist meiner Meinung nach immer noch die eigene Hand anzuschauen.
Im Gegensatz zu den Füßen habt Ihr hier ja die beste Möglichkeit, sie vor euerem Gesicht zu drehen und zu wenden, das solltet Ihr Euch beim Zeichnen einer Hand auf jeden Fall zu Nutze machen ^.°


Grundaufbau – Hand:

Als Grundlage für eine Hand wähle ich das Trapez.
Die Schmale Seite des Trapezes wäre der Ansatzpunkt des Armes ... das Handgelenk stellt ja die schmalste Stelle des Armes da, die Hand fächert sich dann geradezu auf, wird nach oben hin breiter.

Der Ansatz der Finger wäre an der Oberseite des Trapezes.
Zeichnet Euch am Besten den groben Verlauf von Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinem Finger ein. Der Daumen setzt seitlich an der Handfläche an. Etwa ab halber Höhe der Handfläche spaltet er sich ab. Zeichnet den Verlauf des Daumens vom Handgelenk aus ein, zeichnet zusätzlich noch eine waagerechte Linie ein, welche die halbe Höhe der Handfläche markiert.

Anschließend auf dieses Grundgerüst die Hand zeichnen.
Bei den Finger aufpassen: Lasst die Begrenzungslinien recht parallel verlaufen, sodass der Finger recht schmal ist, aber nicht spitz nach oben zusammen läuft ^.°
Vom Daumen aus nach unten hin leicht breit auseinander laufen, sodass der Ballen unterhalb des Daumens entsteht. Er sollte etwa bis auf halbe Breite des Handgelenkes reichen. Von links würde unterhalb des kleinen Fingers ein leichter Ballen entstehen, diesen aber nur mehr betonen, wenn die Hand recht seitlich gehalten wird. Macht nicht zu viele Linien auf die Handfläche, Manga ist ja recht vereinfacht, da wirken zu viele Striche immer recht faltig/ alt ^.°
Bei älteren Charakteren könnt Ihr dies aber ruhig deutlich mit betonen ^.°


Handhaltungen:

Auch der Handrücken bildet in seiner Gestalt ein Trapez. Je seitlicher er liegt, um so schmaler wird das Trapez. Je seitlicher, um so mehr überschneiden sich auch die einzelnen Finger im Ansatzpunkt, wichtig dabei ist jedoch, dass ihr die Fingerbreite beibehaltet, das wird oft vergessen ^.°

Ist der Daumen zum Betrachter gewandt, diesen ganz normal unterhalb der restlichen Finger ansetzten lassen.
Ist der kleine Finger zum Betrachter gewandt, so verschwindet der Daumen hinter der Hand, bzw. ist nur noch Stückchenweise zu erkennen. Ist er recht stark zu sehen, so wirkt die Handhaltung eher angespannt.

Ist die Hand komplett auf die Seite gedreht, dann lasst die Handfläche zum Handgelenk hin leicht breiter werden, der Ballen wölbt die Handfläche aus.


Bei angewinkelten Fingern am Besten immer erst die Oberkante der Finger zeichnen, insgesamt 3 Glieder, also 2 Gelenke, anschließend die Unterkante der Finger parallel dazu anordnen.

Beachtet, dass das erste Glied der Finger maximal im 90° Winkel zur Handfläche steht, nicht zu sehr die Finger an die Handfläche heran drücken.

Ist der Daumen in einer Faust, so sind die Finger zum Zeigefinger hin etwas mehr herausgedrückt, damit der Daumen in die Hand hinein passt, die Finger in diesem speziellen Fall also mehr schräg anordnen.


Halten die Hände einen Gegenstand, so ist es wichtig, dass der Gegenstand zwischen den Fingern eingeklemmt ist.
Sei der Gegenstand nun zwischen zwei gleichberechtigten Fingern, oder auch zwischen Daumen und Finger eingespannt.

Der Daumen ist den restlichen Fingern dabei schräg gegenüber gestellt.

Auch ist es wichtig, dass Ihr bedenkt, dass, wenn die Finger sich um den Gegenstand geschlossen haben, diese Fingerbreit über den Gegenstand hinaus ragen, sonst müsste der Gegenstand ja eingekerbt sein, wenn er bündig mit den Fingern abschließt ^.°


Ist der Hand nicht direkt von Vorne oder der Seite, so ist das Grundtrapez mehr verzogen dargestellt.

In diesem speziellen Fall (Siehe Bild) ist der Seite, wo der Daumen ansetzt zum Betrachter gewandt, sie wirkt dadurch breiter als die gegenüberliegende Seite des Trapezes.
Die Seite, an der die Finger ansetzten, ist mehr zur Seite gedreht, die Finger überschneiden sich also, wie schon bei der seitlichen Handhaltung, im Ansatzpunkt gegenseitig.

Beim Armansatz am Besten immer die Stelle markieren, an der sich das Handgelenk befindet, also die schmalste Seite des Trapezes. Dann einfach den Arm dort ansetzten lassen, so kann die Haltung an sich eigentlich nicht falsch werden.

In einigen Tutorials wird die Grundform der Hand immer als Kreis dargestellt, ich finde jedoch die Vorstellungen eines Trapezes schöner, einfach weil man es besser im Raum drehen kann, als einen Kreis. Gerade bei solchen Posen ist das sehr von Vorteil.


Fortsetzung folgt